Tschaikowskys Sechste Sinfonie, sein letztes Werk, ist von einem Mythos umrankt: Ende Oktober 1893 dirigierte der Komponist selbst noch die Uraufführung, aber neun Tage später war er tot, ein Opfer der Cholera, die damals in St. Petersburg grassierte. Infiziert hatte er sich mit unabgekochtem Wasser, und schnell kam die Frage auf, ob er es vielleicht absichtlich getrunken habe, es sich mithin um einen verschleierten Suizid handeln könnte. Das ersterbende Finale der Pathétique jedenfalls scheint Tschaikowskys Ende vorwegzunehmen. Viele glaubten deshalb, er habe sich mit dieser Sinfonie sein eigenes Requiem geschrieben. Fest steht, dass die Musik ergreifend klingt. Sie ist schonungslos ehrlich, kennt keine halben Wahrheiten, lässt niemanden kalt. Franz Welser-Möst koppelt diesen berührenden Abschiedsgesang mit Musik von Tschaikowskys grossem Idol Wolfgang Amadé Mozart — und einer ganz anderen Klangwelt. Die Prager Sinfonie atmet Bühnenluft, sie greift auf Mozarts Figaro zurück und auf den Don Giovanni voraus. Und zündet im pfeffrigen Schlusssatz ein musikalisches Feuerwerk, das einfach gute Laune macht.
Der weltberühmte Konzertsaal besticht durch seine einzigartige Akustik. Vom New Yorker Russell Johnson konzipiert, ist unter anderem das optimale Raumverhältnis 1:1:2 für den perfekten Klang verantwortlich. Auch die rund 24’000 quadratischen Gips-Reliefs mit einer Kantenlänge von 20cm sind ein akustisches Element. Im architektonisch atemberaubenden Saal werden Konzertveranstaltungen zu ganz besonderen Erlebnissen.