Hier das Orchester, dort das Soloinstrument. Sie spielen mit- oder gegeneinander. Sie flirten oder sie hauen sich die Töne nur so um die Ohren. Weil es unzählige Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet, ist das Instrumentalkonzert bis heute ein Erfolgsmodell. In Come Play with Me stellt composer-in-residence Marco Stroppa dem Orchester keinen leibhaftigen, sondern einen elektronischen Virtuosen gegenüber. Weshalb die computergenerierten Klänge nicht unsichtbar im Raum schweben, sondern eine suggestive visuelle Präsenz erhalten: eine hohe Säule aus sieben spiralförmig aufgehängten Lautsprechern. Sie sei «kein Instrument», erklärt Stroppa, «sondern ein polymorphes Wesen und repräsentiert den Archetyp aller Solist*innen». Neue Wege ging auch Pierre Boulez, als er Ende der 1950er Jahre an seinem ersten grossen Orchesterstück zu arbeiten begann: Figures — Doubles — Prismes gibt die übliche Sitzordnung der Musiker*innen zugunsten vieler kleiner, über die Bühne verteilter Ensembles auf. So kann Boulez Klänge durchs Orchester wandern lassen, kann sie subtil auffächern und fliessende Übergänge von Solo- zu Tuttipassagen realisieren.
Der Luzerner Saal ist zentral gelegen, eingerahmt von zwei Wasserkanälen, inmitten eindrücklicher Architektur mit dem lichtdurchfluteten Foyer, welches direkt zum Europaplatz führt. Er zeichnet sich durch seine Multifunktionalität aus. Verstärkte Konzerte stehen hier oft auf dem Programm und bieten über 2000 Personen beste Unterhaltung.