Wie nähert man sich zeitgenössischer Musik? Man könne sie so hören, «wie wenn man einem Gewitter zuschaut», schlägt Dieter Ammann vor. Da frage man auch nicht gleich nach den dahinterstehenden physikalischen Prozessen, sondern «schaut, was kommt. Zeitgenössische Musik ist von der Struktur her oft komplex, und gerade deshalb kann man sie ganz ‹elementar› hören: Klangereignisse entstehen, lösen sich ab oder auf, ballen und entspannen sich.» Auch Unsuk Chin, die gemeinsam mit Ammann das Composer Seminar der Lucerne Festival Academy leitet, betont: «Ich muss diese Musik nicht sofort verstehen. Aber sie muss mir nicht egal sein, muss etwas in mir anregen.» An diesem Nachmittag können Sie acht junge Komponist*innen aus sieben Ländern kennenlernen, die ganz am Anfang ihrer Laufbahn stehen. Bei ihnen ist also noch offen, wie es weitergeht: Open End. Und weil Ammann und Chin bei der Auswahl für ihr Composer Seminar auf eine Vielfalt der Stimmen achten, werden Sie ganz unterschiedliche Kompositionsstile kennenlernen: ein Panorama dessen, was Klassik heute sein kann.
Der Luzerner Saal ist zentral gelegen, eingerahmt von zwei Wasserkanälen, inmitten eindrücklicher Architektur mit dem lichtdurchfluteten Foyer, welches direkt zum Europaplatz führt. Er zeichnet sich durch seine Multifunktionalität aus. Verstärkte Konzerte stehen hier oft auf dem Programm und bieten über 2000 Personen beste Unterhaltung.